Speedline SP116A kunststoffbeschichtet und poliert

- es ist keine Bildbeschreibung verfügbar -Vor ein paar Jahren wollte die niemand haben, wurden sie durch CD30 oder irgendwelche ATU-Felgen ersetzt, in seltenen Fällen auch durch was hübscheres. Zudem war die Werkslackierung recht anfällig, wurde von Wasser unterlaufen und ist nach ein paar Jahren abgeplatzt. Weil sie niemand haben wollte wurden sie massenweise verschrottet und sind heute auch auf ebay kaum und nur in schlechtem Zustand zu bekommen.

Und sie lassen sich nur schwer wieder aufhübschen, weil sie „zweifarbig“ sind, von innen nach außen: anthrazit – poliertes alu – anthrazit – poliertes alu. Das ganze mit Klarlack überzogen. Und der ist auch das Problem, wurde schon nach ein paar Jahren milchig.

Was also machen wenn man unbedingt SP116A fahren will, weil das Auto eben damit ausgeliefert wurde? Erstmal welche bekommen. Kein Problem, waren vier beim Auto dabei, komplett in Silber aus der Dose. Und einen zweiten Satz gabs dann zufällig doch bei ebay, komplett in Silber aus der Dose.

Das billige Felgensilber geht einfach wieder runter, die Reste des Originallacks darunter sind schon hartnäckiger. Es gibt wohl Stellen, wo er von selbst abfällt, und Stellen wo er hält wie Harry. Will man später kunststoffbeschichten dürfen da keine alten Lackreste sein, das gibt Blasen.

Also zum Sandstrahlen bringen. Nicht ganz billig aber sauber.

Dann zum Kunststoffbeschichter. Einmal komplett anthrazit, auch innen, auch unterm Reifen und auch die Bereiche, an denen später eigentlich das Alu zu sehen sein soll. Im Gegensatz zum Sandstrahlen was das richtig günstig.

Und nun zu den polierten Aluflächen (die Felgen sind ja mittlerweile komplett dunkelgrau)

Der innere Polierte Bereich ist noch recht einfach, da er eben ist. Einfach mit der Drehmaschine bei kleinstem Vorschub den Kunststoff und ein oder zwei Zehntel des darunterliegenden Aluminiums abdrehen und das ganze mit Lackreiniger von Hand wieder aufpolieren.

Der äußere Bereich am Horn ist schwieriger, das ist irgendeine komische Kontur, die sich nicht ohne weiteres mit der Drehmaschine abfahren lässt und auch so weich ist, dass Rattermarken zu befürchten wären. Also wieder Handarbeit: Die Felge dreht auf der Drehmaschine, der äußere Bereich wird mit einer kleine Flex mit feiner Fächerscheibe von Kunststoff gesäubert bis nur noch Alu zu sehen ist. Kein Witz. Dadurch, dass sich sowohl Felge als auch Flex drehen entstehen eben nicht die typischen halbmondförmigen Flexspuren, es entsteht auf Anhieb eine recht ordentliche Oberfläche. Anschließend noch etwas feines Schleifpapier und dann wieder mit Lackreiniger aufpolieren.

Das wars. Anthrazit und poliertes Alu. Kein Klarlack drüber, der würde nur wieder milchig werden. Solange man nicht im Winter im Salz fährt reicht es, die polierten Flächen einmal pro Jahr mit Lackreiniger zu bearbeiten.