Das Ingenieurlied

Was man so alles im Netz findet..:

Das Ingenieurlied

Dem Ingenieur ist nichts zu schwere –
Er lacht und spricht: „Wenn dieses nicht, so geht doch das!
Er überbrückt die Flüsse und die Meere,
Die Berge unverfroren zu durchbohren ist ihm Spass.
Er thürmt die Bogen in die Luft,
Er wühlt als Maulwurf in der Gruft,
Kein Hinderniss ist ihm zu gross –
Er geht drauf los!

Den Riesen macht er sich zum Knechte,
Dess’ wilder Muth, durch Feuersgluth aus Wasserfluth befreit,
Zum Segen wird dem menschlichen Geschlechte –
Und ruhlos schafft mit Riesenkraft am Werk der neuen Zeit.
Er fängt den Blitz und schickt ihn fort
Mit schnellem Wort von Ort zu Ort,
Von Pol zu Pol im Augenblick
Am Eisenstrick!

Was heut sich regt mit hunderttausend Rädern,
In Lüften schwebt, in Grüften gräbt und stampft unddampft und glüht,
Was sich bewegt mit Riemen und mit Federn,
Und Lasten hebt, ohn’ Rasten’ webt und locht und pocht und sprüht,
Was durch die Länder donnernd saust
Und durch die fernen Meere braust,
Das Alles schafft und noch viel mehr
Der Ingenieur!

Die Ingenieure sollen leben!
In ihnen kreist der wahre Geist der allerneusten Zeit!
Dem Fortschritt ist ihr Herz ergeben,
Dem Frieden ist hienieden ihre Kraft und Zeit geweihtl
Der Arbeit Segen fort und fort,
Ihn breitet aus von Ort zu Ort,
Von Land zu Land, von Meer zu Meer –
Der Ingenieur!

Heinrich Seidel 1871

Radlager tauschen am Benz

- es ist keine Bildbeschreibung verfügbar -Ich wurde ja durch das Netz vorgewarnt, Horrorgeschichten von 30t-Pressen und ohne Spezialwerkzeug unmöglicher Arbeit usw. Dabei wollte ich nur an meinem W124 T-Modell ein hinteres Radlager tauschen, an anderen Autos schon X-mal gemacht. Wobei die X-mal am X auf eigene Blödheit zurückzuführen waren, das erzähle ich lieber nicht.

Um notfalls größeres Werkzeug ansetzen zu können habe ich vorsorglich den Achsschenkel ausgebaut, die fünf Raumlenker und die Antriebswelle gingen auch locker auf, das war einfach. Jetzt noch kurz den Radflansch und das alte Lager rausklopfen, dann könnte man das ganze mit dem neuen Lager wieder zusammenbauen.

Mangels der zum Rauspressen des Radflansches vorgeschlagenen 30t-Presse kam der Sepp mit 10kg-Hammer zum Einsatz, das sollte eigentlich mindestens genauso gut funktionieren.

Die letzten beiden Abende haben wir dann mit Klopfen, Hämmern und Draufhauen verbracht, zwischendurch Erhitzen mit Schweissbrenner und Abzieher, viel Fluchen. Der Flansch rührte sich kein bisschen. Nach nem Neuteil erkundigt: 475 Euro. Auch keine Lösung.

Heute dann die Idee: Wenn man den inneren Lagerring auftrennen könnte müsste das ganze ja fast von alleine auseinander fallen. Drei Hartmetallbohrer und einige leichte Schläge später stellte sich dann das gewünschte Ergebnis ein, siehe Bild. Dass wir dabei die Welle des Radflansches „angekratzt“ haben halte ich für unwesentlich, schließlich darf ich als Ing. selbst festlegen, ab welchem Grad Beschädigungen ein Problem sind, somit habe ich beschlossen, dass der Flansch wieder verwendet werden kann.

Das Netz hat doch meistens recht. Jetzt das ganze schnell mit dem neuen Lager wieder zusammenbauen..

 

wxMaxima im Maschinenbau

wxMaxima im Maschinenbau

Zu Einstieg zitiere ich einfach mal Maxima_(Computeralgebrasystem) auf Wikipedia:

Maxima ist ein Computeralgebrasystem, das als Open-Source-Projekt unter der GNU General Public License (GPL) entwickelt wird.

Implementiert ist Maxima in Common Lisp. Es existieren Versionen für Windows, Mac OS X und Linux.

Geschichte

Maxima ist eine Version von Macsyma, einem der ersten Computeralgebrasysteme. Es wurde in den 1960er Jahren im Auftrag des US-Energieministeriums (DOE) am MIT entwickelt. Eine Macsyma-Version (DOE Macsyma) wurde von William Schelter von 1982 bis zu seinem Tod 2001 weiterentwickelt. 1998 erhielt Schelter vom Energieministerium die Genehmigung, seine Version unter der GPL zu veröffentlichen. Diese Version wird nun unter dem Namen Maxima von einer unabhängigen Gruppe von Anwendern und Entwicklern gepflegt.

Maxima Frontends

wxMaxima

Mit dem Programm wxMaxima ist darüber hinaus eine auf wxWidgets basierende grafische Benutzeroberfläche für Maxima verfügbar, die durch Menüs und Dialoge die Nutzung des Programms vereinfacht und eine grafische Formelausgabe besitzt. Ab Version 5.10.0b ist die aktuelle Version von wxMaxima bereits im Installationspaket für Windows integriert.

Emacs: maxima.el und imaxima

Der Emacs-Editor enthält mit maxima.el ebenfalls ein Frontend für Maxima. maxima.el leitet die Ausgabe von Maxima in einen Emacs-Buffer um. Mit imaxima gibt es eine Erweiterung, die die Ausgabe von maxima mittels LaTeX im Emacs-Buffer darstellt.

Fähigkeiten

Maxima enthält eine ALGOL-ähnliche Programmiersprache mit LISP-Semantik und kann unter anderem folgende Aufgabenklassen symbolisch und numerisch (mit frei wählbarer Stellengenauigkeit) lösen:

Weitere Fähigkeiten

Weblinks

 

Kalkulationsblätter für diverse Berechnungen im Maschinenbau
für wxMaxima

Als längjahriger Anwender von MathCAD hatte ich auf der Suche nach einem unter Linux lauffähigen Ersatz hauptsächlich diese drei Anforderungen:

  • Fähigkeit zu symbolischen Berechnungen
  • Fähigkeit mit Einheiten umzugehen
  • Möglichkeit, die Rechenschritte zu dokumentieren und und das ganze hübsch formatiert zu drucken.

Während die symbolischen Fähigkeiten von Maxima die von Mathcad weit übersteigen und auch das Rechnen mit Einheiten keine großen Probleme bereitet war der dritte Punkt etwas kniffelig. Auch unter einer grafischen Oberfläche wie wxMaxima folgt Maxima bei der Auswertung nicht der Reihenfolge der Rechenschritte von oben nach unten sondern arbeitet sie zeitlich ab, der zuletzt eingegebene Schritt wird also zuletzt ausgewertet, auch wenn man ihn irgendwo zwischendrin eingefügt hat.

Um dies zu umgehen beginnt jedes Blatt mit kill (all), um zu Beginn alle Definitionen zu löschen, gefolgt von diversen „Grundeinstellungen“. Dann folgen die Definitionen und zum Schluss die Auswertungen. Durch einfaches Drücken von Strg R wertet wxMaxima das Blatt von oben nach unten aus, beginnend mit dem kill (all), das alle Überbleibsel der vorherigen Berechnungen aus dem Speicher entfernt. Also: Blatt nach belieben ändern (Werte, Formeln…) und eine komplette Neuberechnung mit Strg R einleiten.

Die folgenden Blätter entstanden hauptsächlich bei „realen“ Problemstellungen während der Arbeit. Natürlich kann ich, da ich sie kostenlos bereitstelle, hier keine Gewähr in irgendeiner Form übernehmen.

Sollte der Browser die Datei als Text in einem neuen Fenster öffnen anstelle sie zum Download anzubieten einfach Datei – Speichern unter wählen und die Datei so auf die Festplatte befördern.

Featuritis bei CAD-Systemen

Featuritis bei CAD-Systemen

Ich bin Maschinenbauingenieur und verdiene als solcher meine Weggli. Und auch bei den Maschinenbauingenieuren ist, nachdem sich viele noch jahrelang ans Zeichenbrett geklammert haben, die „Informationstechnologie“ so langsam angekommen, man konstruiert am Rechner auf CAD-Systemen.

Dummerweise gibt es aber mindestens zehn gängigere „Mainstream-CAD-Systeme“ und jedes davon will mit keinem der anderen so richtig zusammenarbeiten. Und eigentlich wollen sie auch nicht mit ihren eigenen älteren Versionen zusammenarbeiten. Will man also für einen Kunden einen Auftrag erledigen, so braucht man genau dessen CAD-System in genau dessen Version.

Deshalb sollte ich eigentlich, um „mithalten“ zu können, wie viele meiner Kollegen oder Mitbewerber, bei einem der vielen „CAD-Systemhäuser“ das für den jeweiligen Auftrag geforderte „Mainstream-CAD-System“ nebst Windows-7-Rechner „käuflich erwerben“. So etwas in der Richtung habe ich auch schon mal gemacht.

Und weil es so viele CAD-Systeme gibt und die sich ja auch verkaufen müssen, muss ein CAD-System natürlich „Features“ haben, die alle anderen nicht haben, und deshalb müssen alle Hersteller jährlich neue Features in ihre CAD-Systeme packen, die dann alle anderen in der nächsten Version auch haben. Weil das natürlich bezahlt werden muss ist für alle CAD-Systeme eine jährliche „Wartungsgebühr“ zu entrichten, die in etwa einem Monatseinkommen entspricht. Hätte ich also, um möglichst viele Kundenaufträge bearbeiten zu können, alle gängigeren CAD-Systeme verfügbar, könnte ich wunderbar das ganze Jahr nur für die Wartungsgebühren arbeiten.

Da ich ja auch schon im Jahr zuvor ohne all die schönen neuen Features meine Arbeit mit eben dem CAD-System erledigen konnte, habe ich in den allermeisten Fällen nicht unbedingt auf dieses oder jenes schöne neue Feature gewartet. Eigentlich brauche ich sie nicht. Im Rahmen des Wartungsvertrages bezahlen muss ich sie aber. Und vor allem machen sie das CAD-System alljährlich fetter und anfälliger.

Vor zehn Jahren konnte man auf einem Rechner mit einigen 100 Mhz Baugruppen mit einigen tausend Teilen einigermaßen flüssig bearbeiten. Heute kann man mit einem Rechner mit vier Kernen Baugruppen mit einigen tausend Teilen einigermaßen flüssig bearbeiten, hat aber viel mehr Möglichkeiten, das gleiche zu machen wie vor zehn Jahren.

Da die schönen neuen Features offensichtlich auch unter Zeitdruck entwickelt werden, reifen neue Versionen dann erstmal beim Kunden. Nutzt man also immer gleich die neueste Version kann es deshalb zu „unerwarteten Effekten“ im Arbeitsablauf kommen.

Kein Wettbewerb verhindert Innovationen, siehe Microsoft. Aber zu viel Wettbewerb treibt auch manchmal merkwürdige Blüten.

- es ist keine Bildbeschreibung verfügbar -A propos: So etwas in der Richtung habe ich auch schon mal gemacht: Einige Jahre habe ich tatsächlich versucht, diesen Update“wahnsinn“ mitzumachen. Irgendwann habe ich mich dann für ein CAD-System entschieden, und das ist keines mit „Wartungsgebühren“ in Höhe eines Monatseinkommens. Auch dieses System wird natürlich weiterentwickelt, allerdings nicht ausschließlich mit Blick auf den Wettbewerb, sondern mit sinnvollen Arbeitserleichterungen und vor allem mit Hauptaugenmerk auf die Stabilität. Damit kann man dann tatsächlich auch auf einem nicht mehr ganz neuen Rechner Baugruppen mit zehntausend Teilen bearbeiten.

Und es funktioniert auch unter Linux. Ein schnelles, stabiles, nicht überladenes CAD auf einem schnellen und stabilen Betriebssystem. Eine Kombination, die ein entspanntes Arbeiten ermöglicht wie es wohl die wenigsten Konstrukteure aktuell kennen dürften.

www.varicad.de